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					Die Gedanken des Origenes zum 
					Thema "Gebet" finden wir in konzentrierter Form in seiner 
					Schrift "Über das Gebet des Herrn"[2]. 
					Es ist eine verhältnismäßig kleine Schrift, und sie ist uns 
					vollständig im Urtext erhalten. Ich möchte Ihnen die 
					Gedanken des Origenes über das Gebet referieren, weil ich 
					glaube, daß sie uns auch heute noch Anregungen geben können 
					für unser Beten. Dabei werde ich nicht in der Reihenfolge 
					vorgehen, wie Origenes seine Überlegungen vorträgt, sondern 
					das von ihm Gesagte unter bestimmten Gesichtspunkten 
					zusammenfassen.  
					
					
					  
					
					  
					
					
					1. Gebet als Wunder 
					
					
					Das Gebet als solches ist ein 
					Wunder. Diesen Satz müssen wir im eigentlichen Wortsinn 
					verstehen. Ein Wunder kann man bestimmen als ein Ereignis, 
					bei dem das Eingreifen Gottes in die Welt und ihre 
					Zusammenhänge unmittelbar deutlich wird. Deshalb ist es 
					etwas Staunenswertes und Unerwartetes, das den Menschen 
					innehalten läßt[3]. 
					In diesem Sinn ist Beten für Origenes ein Wunder. Er ist 
					davon überzeugt, daß Beten etwas seiner Natur nach 
					Unmögliches darstellt, etwas, das dem Menschen als bloßem 
					Menschen nicht möglich ist. Er müßte ja einen Zugang haben 
					zu Gott und ihn erreichen können. Doch wie könnte ein Mensch 
					die Gedanken und Pläne Gottes erfassen?[4]
					 
					
					
					Origenes geht nicht von einer 
					Definition des Betens aus, sondern setzt, wenn er so 
					anfängt, selbstverständlich, wie es der biblischen 
					Tradition entspricht, voraus, daß Beten ein Sprechen mit 
					Gott und zu Gott ist. Weil Beten aber für Origenes etwas 
					seiner Natur nach Unerreichbares ist, darum ist der Satz aus 
					dem Römerbrief: "Wir wissen nicht, was wir, so wie es sich 
					gebührt, beten sollen" (Röm 8,26) das Leitmotiv für seine 
					Schrift über das Gebet. Er geht von diesem Zitat aus und 
					kehrt immer wieder zu ihm zurück. Er argumentiert: Wenn 
					sogar Paulus, wie er selber sagt, nicht weiß, wie er nach 
					Gebühr beten soll, wie sollen dann wir es wissen und eine 
					Schrift über die rechte Art des Betens verfassen? 
					
					
					Seit Origenes sind unendlich 
					viele Bücher und Schriften über dieses Thema geschrieben 
					worden. Im Gebet erfahrene Menschen sprechen über die 
					Methode, die zum richtigen Beten führen soll und geben 
					Ratschläge, um den Menschen in ihren Schwierigkeiten beim 
					Beten zu helfen. Origenes dagegen sieht sich selbst nicht 
					als spirituellen Meister, sondern ist davon überzeugt, daß 
					es sich beim Gebet um etwas dem Menschen grundsätzlich 
					Unmögliches handelt. Wie könnte er also über eine Methode 
					des Betens sprechen? Der Mensch kann von sich aus nicht mit 
					Gott in Kontakt treten. Es ist also nicht nur Demut, wenn 
					Paulus behauptet, nicht zu wissen, wie er nach Gebühr beten 
					soll, sondern es ist ganz einfach die volle Wahrheit, die er 
					damit bezeugt.  
					
					
					Daher macht der Mensch, wenn 
					echtes Beten zustande kommt, im Glauben die Erfahrung eines 
					Wunders. Gott greift ein und gibt ihm eine Fähigkeit und 
					Möglichkeit, die ihm nicht von sich aus zukommt. Wie bei 
					allen Wundern besteht auch bei diesem die Schwierigkeit, daß 
					man es nicht nachweisen kann. Wer wirklich betet, macht eine 
					Glaubenserfahrung, er erfährt das Eingreifen Gottes in sein 
					Leben, aber er kann das niemand anderem beweisen. Er steht 
					vor einem Ereignis, das auch für ihn unfaßbar ist, und 
					staunt. Woran erkennt man aber, ob man wirklich betet, ob 
					man wirklich Kontakt mit Gott hat?  
					
					
					Die Frage entspricht der 
					anderen nach der Echtheit der Prophetie und der Inspiration 
					der Schrift. Diese Echtheit erweist sich durch die Kraft, 
					die das Leben der Menschen verändert. Auch Gebet verändert 
					das Leben des Menschen, denn der Geist befähigt den Verstand 
					des Menschen, göttliche Weisheit zu erfassen und 
					auszusprechen. Der einzige Weg, auf dem das Beten 
					ermöglicht wird, ist diese Inspiration durch den Heiligen 
					Geist. Nur im Geist haben wir Zutritt zu Gott, weil nur der 
					Geist die volle Redefreiheit vor Gott, dem Vater, hat[5].
					 
					
					
					Der Mensch wird also in eine 
					ganz neue Dimension erhoben und erfährt etwas Neues. Wir 
					können nur beten, wenn der Geist gleichsam in Hörweite von 
					uns gebetet hat, wir müssen ihn gehört und seine Lehre 
					aufgenommen haben. Das bedeutet: Gebet ist immer zuerst und 
					vor allem Hören auf Gott, nur der wirklich Hörende kann 
					beten, denn rechtes Beten erfordert immer zuerst eine Aktion 
					Gottes. Auch wenn wir versuchen, Gott unsere Nöte 
					vorzutragen und zu ihm um Hilfe zu schreien, können wir das 
					nur in angemessener Weise, also so, daß Gott uns hört, wenn 
					wir zuerst auf den Geist Gottes hören, der uns lehrt, wie 
					wir unser Anliegen sehen und aussprechen sollen. 
					 
					
					
					  
					
					
					  
					
					
					2. Gebet als Begegnung mit 
					dem lebendigen, personalen Gott 
					
					
					  
					
					
					Ist es eigentlich 
					selbstverständlich, daß Beten die Begegnung mit Gott ist? 
					Kann man diesen Vorgang so beschreiben wie irgendein anderes 
					Ereignis? Nach der Wende durch die Philosophie Kants 
					sprechen wir statt von metaphysischen Realitäten lieber und 
					vorsichtiger nur von dem, was im Innern des Menschen 
					vorgeht, und reden statt von der Begegnung mit Gott von den 
					Erfahrungen, die wir mit Gott machen oder zu machen 
					wünschen. Wir sprechen über das, was in unserem Inneren 
					vorgeht, wenn wir uns dem Gebet widmen, und berücksichtigen 
					das Tun Gottes dabei kaum. Oft ist nicht der lebendige Gott 
					als Gegenüber gemeint, sondern etwas Göttliches, 
					Spirituelles, Transzendentes, dem wir uns aussetzen. 
					
					 
					
					
					Origenes dagegen ist 
					einerseits ganz realistisch in seiner Glaubenserkenntnis, 
					also spricht er von der Begegnung mit Gott, andererseits 
					weiß er um den Abgrund zwischen Gott und den Menschen, den 
					Gott durch seine Selbstmitteilung überbrückt und gründet 
					deshalb alle seine Aussagen über das Gebet auf die 
					Offenbarung Gottes. Wenn man die Ausführungen des Origenes 
					in seiner Schrift über das Gebet liest, fällt rein formal 
					auf, daß er eine Fülle von Schriftzitaten heranzieht. Jede 
					Frage, sei es nach den Worten des Gebets, nach der rechten 
					inneren Einstellung beim Gebet, auch nach Gebetsort, -zeit 
					und -haltung wird mit einem oder mehreren Schriftworten 
					beantwortet. Damit bringt Origenes zum Ausdruck: Gott selber 
					muß sagen, wie er den Kontakt mit uns will. In dem Zitat aus 
					dem Römerbrief, das als Leitmotiv für die Schrift des 
					Origenes gelten kann, heißt es: "Wir wissen nicht, was wir 
					beten sollen, wie es sich gebührt"; wörtlich steht da: wie 
					es sein muß. Dieses "Müssen" ist ernst zu nehmen. Das Gebet 
					muß in einer bestimmten Art und Weise vollzogen werden, um 
					überhaupt Gebet zu sein, denn es ist Begegnung mit dem 
					lebendigen, frei handelnden, personalen Gott, der die 
					Begegnung ermöglicht und schenkt, so wie er es in der 
					Schrift geoffenbart hat. Sein Tun ist das Entscheidende bei 
					dieser Begegnung. 
					
					
					Es kommt also nicht darauf 
					an, wie wir Menschen uns das Gebet vorstellen, wie es uns 
					leichter oder schwerer fällt zu beten, sondern es kommt 
					einzig und allein darauf an, wie Gott den Kontakt mit uns 
					will. Es genügt für uns nicht zu wissen, was, d.h. welche 
					Worte wir beten sollen, wir müssen auch wissen, wo, wann und 
					in welcher inneren und äußeren Haltung wir beten sollen, um 
					Gott wirklich zu erreichen. Darüber kann man sich viele 
					kluge und tiefschürfende Gedanken machen, für den Glaubenden 
					sind sie als rein menschliche Gedanken unnütz, weil Gott uns 
					dazu etwas gesagt hat und wir auf ihn hören und seine Worte 
					beachten müssen. Origenes gibt sich große Mühe zu erfassen, 
					was in der Schrift von Gott gesagt ist über die Art und 
					Weise, wie er den Kontakt mit uns will. Das soll mit 
					Beispielen erläutert werden. 
					
					
					Zur Frage nach dem Gebetsort 
					zieht Origenes 1 Tim 2,8 heran: "Ich will, daß die Männer an 
					jedem Ort beim Gebet ihre Hände in Reinheit erheben, frei 
					von Zorn und Streit." Indirekt ist damit gesagt, daß man 
					überall beten kann und der Ort keine wesentliche Bedeutung 
					hat. Die Heiligkeit des Ortes wird nicht von irgendeiner 
					Weihe bestimmt, eine Kirchweihe gibt es in dieser frühen 
					Zeit noch nicht, sondern von den an dem Ort versammelten 
					Menschen. Wenn eine Gemeinde von Glaubenden sich zum Gebet 
					versammelt, sind die Engel anwesend, die sie beschützen, und 
					deshalb hat der Versammlungsort der Gemeinde einen Vorrang 
					und ist geeigneter für das Gebet als andere Orte. Die 
					Menschen und ihr Tun bestimmen also den Ort, nicht 
					umgekehrt. 
					
					
					Von derselben Schriftstelle 
					leitet Origenes auch die normale Gebetshaltung ab, die ein 
					Christ einnehmen soll. Er soll zum Himmel emporblicken und 
					dabei die Hände erheben und ausstrecken, denn damit bildet 
					sein Körper das ab, was in seiner Seele geschieht[6]. 
					Das ist eine ziemlich anstrengende Haltung, und wenn sie für 
					Origenes als normale Gebetshaltung galt, bedeutet das, daß 
					Beten von Origenes nicht als ein Ausruhen, sondern als ein 
					intensives Tätigsein angesehen wurde. Gott will, daß der 
					Mensch sich austreckt nach der Begegnung mit dem im Himmel, 
					d.h. über allem thronenden Gott. Er darf nicht in sich 
					selbst bleiben, sondern muß den ganz anderen suchen. 
					
					 
					
					
					Als Gebetshaltung wird in der 
					Schrift auch vom Kniebeugen gesprochen, denn damit wird 
					ebenfalls eine innere Haltung des Betenden ausgedrückt, die 
					Haltung der Demut und Unterordnung. Deshalb ist auch diese 
					Haltung den Gläubigen zu empfehlen. Nur auf den Demütigen 
					sieht Gott herab und hört sein Flehen. 
					
					
					Wie alle Orte, so ist auch 
					jegliche Zeit zum Beten geeignet, denn das Leben des 
					Christen soll zu einem unablässigen Gebet werden. Als Weg zu 
					diesem Ziel, das von der Schrift vorgezeichnet ist, soll das 
					ausdrückliche Beten des Christen mindestens dreimal am Tag 
					stattfinden[7], 
					damit so alle Zeit vom Gebet umfaßt wird.  
					
					
					Für das Gebet unabdingbar 
					notwendig ist die rechte innere Haltung und Gesinnung, von 
					der verschiedene Schriftworte sprechen. Unerläßlich ist die 
					Versöhnung mit dem Bruder, bevor man zum Gebet kommt, weil 
					das im Gebet des Herrn ausdrücklich als Bedingung angegeben 
					ist. Im übrigen ist es schwer, die notwendige innere Haltung 
					konkret zu fassen, sie muß auf jeden Fall volle 
					Übereinstimmung mit der Vorsehung sein, ohne jedes Murren 
					und ohne jede innere Unzufriedenheit[8].
					 
					
					
					Dazu wie man nicht beten 
					soll, macht die Schrift klare Aussagen, die man 
					zusammenfassen kann in dem einen Begriff "plappern", der für 
					das Beten der Heiden gilt (vgl. Mt 6,7). Die Heuchler, deren 
					Gebet ebenso verwerflich ist, sprechen die Worte des Gebetes 
					in falscher Haltung und Absicht. Wer nach Mt 6,5 nicht vor 
					Gott, sondern vor den Menschen betet, der ist ein Heuchler 
					und kann nicht erwarten, daß sein Gebet von Gott angenommen 
					wird. Wer Ehre von den Menschen sucht, hat, wie die Schrift 
					sagt, nicht auf den Geist, sondern auf das Fleisch gesät, 
					d.h. er erwartet nicht das Leben von Gott, sondern geht auf 
					ein Ziel in dieser Welt zu, was dem Beten in sich fremd ist 
					und es deshalb entwertet[9].
					 
					
					
					  
					
					
					  
					
					
					3. Gebet und Vorsehung 
					
					
					  
					
					
					Im Kampf gegen die Gnostiker 
					betont Origenes die Willensfreiheit des Menschen und stellt 
					sie als wichtiges Anliegen der ganzen Schrift heraus. Dabei 
					stößt er auf die Schwierigkeit, daß Gebet, speziell 
					Bittgebet als freie und wirksame Aktion des Menschen und 
					Vorsehung Gottes einander zu widersprechen scheinen. Er muß 
					also eine Lösung finden, wie man Vorausplanen Gottes und 
					Willensfreiheit miteinander in Einklang bringen kann. Eine 
					wichtige praktische Frage auf diesem Gebiet ist die Frage 
					nach dem Verständnis des Bittgebetes, die Origenes nach 
					Möglichkeit auch denkerisch lösen will.  
					
					
					Es gibt Leute, die jedes 
					Gebet für überflüssig halten, gerade wegen der Vorsehung und 
					dem Vorauswissen Gottes. Origenes spricht dabei nicht von 
					Leuten, die gottlos sind oder überhaupt nicht an eine 
					Vorsehung glauben, - mit ihnen kann man nicht über den Sinn 
					von Gebet diskutieren-, sondern von solchen, die eine sehr 
					hohe Meinung von Gott haben und gerade deswegen nicht 
					glauben können, daß unser Beten irgendetwas bei Gott 
					erreichen kann. Mit einem sehr einleuchtenden Bild macht er 
					die Ansicht dieser Leute verständlich und sagt, daß wir im 
					Verhältnis zu Gott wie kleine, unmündige Kinder sind. Der 
					Vater handelt zum Wohl der Kinder, ohne auf ihre Bitten zu 
					warten, weil sie gar nicht in der Lage sind, ihre Wünsche 
					angemessen auszusprechen bzw. gar nicht wissen, worum sie 
					bitten sollen[10]. 
					
					
					Wenn man die Vorsehung Gottes 
					als Prädestination im absoluten Sinn, wie die Gegner des 
					Gebetes sie verstehen, interpretiert, dann ist Beten 
					unsinnig, denn wenn Gott alles im voraus bestimmt, dann kann 
					man nicht erwarten, daß man mit einem Gebet irgendetwas 
					bewirken oder verändern kann. Auch dafür bringt Origenes ein 
					einleuchtendes Beispiel und verstärkt damit noch das 
					Argument der Gegner. Die Sonne geht auf nach den 
					Gesetzmäßigkeiten, wie Gott sie bestimmt hat, sie steht am 
					hohen Himmel und versengt die Menschen mit ihrer Glut, ohne 
					daß noch so intensives Gebet daran etwas ändern könnte[11]. 
					Aber die Natur ist nicht das einzige Feld, auf dem sich die 
					Prädestination auswirkt, viel wichtiger für den Menschen 
					ist seine eigene Erwählung bzw. Verwerfung, die Gott, wie 
					die Schrift bezeugt, ebenfalls im voraus festlegt. Origenes 
					führt selbst die Schriftstellen an, die für die Gegner des 
					Gebetes überzeugende Argumente sind. Diese schlußfolgern: 
					"Also gehört einer entweder zu den 'vor Grundlegung der Welt 
					Auserwählten' (Eph 1,4), und dann ist es unmöglich, daß er 
					der Erwählung verlustig geht, weshalb er das Gebet nicht 
					nötig hat; oder er ist nicht auserwählt und nicht 
					vorherbestimmt, und dann betet er vergeblich, da er nicht 
					erhört werden wird, wenn er auch unzähligemal betet"[12]. 
					
					
					Origenes hat so das Problem 
					zugespitzt und versucht nun, die Argumente der Gegner zu 
					widerlegen und, wie es das Anliegen seiner gesamten 
					theologischen Bemühung ist, die Willensfreiheit zu begründen 
					und zu verteidigen. Er erklärt Freiheit als eigene Bewegung 
					und Selbstbestimmung. Freie Wesen unterscheiden sich von der 
					übrigen Schöpfung darin, daß sie sich durch sich selbst 
					bewegen können, also nicht von anderen bewegt werden wie die 
					Steine und leblosen Gegenstände und auch nicht aus sich 
					selbst, d.h. der in ihnen wohnenden Natur, bewegt werden wie 
					die Pflanzen und Tiere, sondern ihre Bewegung selbst 
					bestimmen. Das bedeutet nicht nur, daß sie hingehen können, 
					wohin sie wollen, sondern auch, daß sie ihr eigenes Wesen 
					und ihre geistige Entwicklung bestimmen[13].
					 
					
					
					Origenes zeigt, daß die 
					Freiheit von allen und in allem vorausgesetzt wird. Er 
					stellt dar, daß wir in unserem ganzen Denken und Verhalten 
					von der Tatsächlichkeit der Willensfreiheit ausgehen, denn 
					Lob und Tadel wären völlig unsinnig unter der Voraussetzung 
					der Determination. Gottes Vorauswissen hebt die Freiheit 
					nicht auf, sondern ermöglicht sie, sein Heilsplan für jeden 
					einzelnen Menschen und die Gesamtheit des Leibes Christi 
					setzt das freie Sich-selbst-Bestimmen der Menschen voraus 
					und ordnet es in das Ganze sinnvoll ein. Gott handelt dabei 
					auf einer höheren Ebene als der Mensch, indem er Wesen 
					schafft, deren Freiheit er nicht zu beeinträchtigen braucht, 
					um seinen Heilsplan durchzuführen. Seine Vorsehung ist nicht 
					als Ursache der Ereignisse anzusehen, sie schaltet die 
					Freiheit nicht aus, sondern ermöglicht das freie Handeln des 
					Menschen mit seinen ursächlichen Wirkungen und gibt ihm 
					einen Platz und einen Sinn im Ganzen der Weltordnung[14]. 
					
					
					Ein wesentlicher Teil der 
					freien Selbstbestimmung des Menschen ist sein Beten, 
					besonders das Bittgebet, das im Betenden die 
					Aufnahmebereitschaft für Gottes Gaben realisiert und ihn 
					würdig macht, diese zu empfangen. Das Gebet bewirkt also 
					tatsächlich etwas und Gott reagiert seinerseits in Freiheit 
					auf die Bitten des Menschen, um die er doch bereits im 
					voraus wußte. Er hat diese freie Tat des Menschen ermöglicht 
					und sie sinnvoll in seinen Heilsplan sowohl für die Person 
					des Betenden als auch für den Sinnzusammenhang der gesamten 
					Weltordnung eingebaut, den der Mensch niemals durchschauen 
					kann.  
					
					
					  
					
					
					  
					
					
					4. Gebet bewirkt Gemeinschaft 
					
					
					  
					
					
					Origenes will mit seiner 
					Schrift über das Gebet erklären, welchen Sinn und Nutzen 
					Beten hat, weil er Menschen kennt, die radikal bestreiten, 
					daß es sinnvoll sein könnte zu beten. Sie stützen sich 
					darauf, daß Gott gemäß dem Wort der Schrift weiß, was wir 
					nötig haben, und so handelt, wie er es in seiner Vorsehung 
					beschließt. Gegen solche Überzeugungen und für die Menschen, 
					die am Wert des Gebetes festhalten wollen, stellt Origenes 
					klar heraus, was das Gebet, wenn es so vollzogen wird, wie 
					es sich gebührt, bewirkt.  
					
					
					Zunächst einmal wird die 
					Seele, die betet, vom Geist erfüllt. Was der Mensch in sich 
					aufnimmt an Gedanken und Vorstellungen, das bestimmt und 
					prägt ihn. Wenn er betet, steht Gott ihm vor Augen, das Bild 
					des Antlitzes Gottes leuchtet vor ihm auf und wird seiner 
					Seele eingeprägt. Die Seele des Menschen ist nämlich nach 
					der Anthropologie des Origenes[15] 
					die entscheidende Mitte des Menschen, die sich entweder zum 
					Fleisch neigt und von ihm bestimmt wird, oder zum Geist 
					strebt und von ihm geführt und geleitet wird. Beim Beten 
					nähert sich der Geist der Seele und verbindet sich mit ihr, 
					so daß sie geistig wird. Damit erreicht sie ihr eigentliches 
					Ziel und ihre Bestimmung.  
					
					
					Der Beter tritt nicht nur in 
					Gemeinschaft mit dem Geist, sondern es gilt auch: Wer recht 
					betet, hat Anteil am unablässigen Gebet des Logos; er wird 
					einbezogen in das dauernde Tun des Logos vor dem Vater. 
					Origenes drückt das sehr klar aus: "Ferner aber wird er 
					infolge der vorher erwähnten Reinheit und durch sein Gebet 
					Anteil an dem Gebet des Logos Gottes haben, der auch 
					inmitten derer steht, die ihn nicht kennen, und keinem 
					seinen Beistand versagt und zugleich mit dem zum Vater 
					betet, dessen Mittler er ist. Denn 'Hoherpriester' unserer 
					Opfer und 'Fürsprecher' (vgl. Hebr 2,17) beim Vater ist der 
					Sohn Gottes, der für die Betenden betet und zugleich mit den 
					Anrufenden anruft. Er würde aber nicht wie für Freunde für 
					die beten, die nicht durch seine Vermittlung beständig 
					beten, auch nicht wie für solche, die bereits sein Eigentum 
					sind, Fürsprecher Gott gegenüber sein, wenn diese nicht 
					seinen Lehren gehorsam sind, 'daß man allezeit beten und 
					nicht lässig werden solle' (Lk 18,1)"[16]. 
					
					
					Das Gebet verbindet den 
					Menschen also mit dem Geist und mit dem Logos, die ihn zum 
					Vater führen; besser noch sollte man andersherum 
					formulieren: Der Sohn kommt mit dem Vater in die 
					verschlossene Kammer des Betenden, um dort Wohnung zu nehmen 
					und diese Kammer weit zu machen[17]. 
					Doch das ist nicht alles. Die Gemeinschaft, die das Gebet 
					bewirkt, erstreckt sich auch auf die Engel und Heiligen. 
					Dafür bringt Origenes mehrere Belege aus der Schrift. Er 
					weiß, daß die Heiligen im Himmel mehr als die Christen auf 
					Erden von allen Tugenden erfüllt sind, also auch von der 
					Nächstenliebe. Sie sind mit ihren Gliedern hier auf Erden so 
					eng verbunden, daß von ihnen noch mehr gilt, was Paulus von 
					den Christen in der irdischen Gemeinde sagt: "Wenn ein Glied 
					leidet, leiden alle Glieder mit" (1 Kor 12,26). Sie leiden 
					mit unseren Schwächen, freuen sich auch wie die Engel über 
					unsere Bekehrung[18].
					 
					
					
					Origenes hat die Lehre von 
					den Schutzengeln aus der jüdischen Tradition übernommen. 
					Jeder einzelne Gläubige hat seinen persönlichen Engel, der 
					mit ihm betet und ihm bei seinen Anliegen hilft[19]. 
					Aber das gilt nicht nur für den persönlichen Bereich. Jede 
					Versammlung von Christen wird von einer Versammlung der 
					Engel begleitet, so daß immer eine zweifache Kirche anwesend 
					ist. Origenes leitet das aus einer Stelle bei Matthäus ab, 
					an die man zunächst gar nicht denkt. Nach der Versuchung 
					werden die Engel als im Dienst Christi stehend gezeigt, wenn 
					es heißt: "Engel kamen und dienten ihm" (Mt 4,11). Weil 
					Jesus aber auch jetzt anwesend ist in der Gemeinde derer, 
					die an ihn glauben, sind auch die ihm dienenden Engel 
					anwesend und helfen mit zum Wachsen und Gedeihen seines 
					Leibes[20]. 
					
					
					Unser Beten ist also die Tat, 
					die am intensivsten Gemeinschaft wirkt und begründet, die 
					Gemeinschaft in Gott und mit Gott, die zugleich die einzige 
					Form wirklicher Gemeinschaft unter Menschen ist. Wer betet, 
					hat die menschliche Einsamkeit überwunden. 
					
					
					  
					
					
					  
					
					
					5. Das Gebet erstrebt das 
					Göttliche und Große. 
					
					
					  
					
					
					In der Schrift über das Gebet 
					ist es für Origenes eines seiner ganz großen Anliegen zu 
					betonen, daß der Inhalt des Gebetes groß, himmlisch, geistig 
					und, am klarsten ausgedrückt, göttlich sein muß. Wenn wir 
					Gottes Realität wirklich ernst nehmen, können wir ihm nur 
					begegnen, wenn unser Denken auf ihn ausgerichtet ist, d.h. 
					negativ ausgedrückt, nicht um Banalitäten und Kleinigkeiten 
					unseres alltäglichen Lebens kreist. Dieses Anliegen 
					entspricht genau der Art des Schriftverständnisses bei 
					Origenes. Er gibt sich nicht zufrieden und sucht bei jeder 
					Stelle in der Schrift so lange und intensiv, bis er einen 
					geistigen und, wie er es nennt, Gottes würdigen Sinn findet. 
					Die Schrift ist das Gespräch Gottes mit seinem Volk und kann 
					deshalb nicht Selbstverständlichkeiten und Alltäglichkeiten 
					enthalten, sondern als Offenbarung schenkt uns Gott sich 
					selbst und das bedeutet, er vermittelt uns in der Schrift 
					eine Erkenntnis, die uns mit göttlichen Gedanken erfüllt.
					 
					
					
					Ganz parallel dazu betont 
					Origenes in der Schrift über das Gebet, daß unser Reden vor 
					Gott seiner Würde entsprechen muß. Unsere Bitten sollen das 
					Große und Geistige erfassen, das Gott uns schenken will. Man 
					könnte allerdings einwenden, wie auch Origenes sofort 
					erkannt hat, daß die Heiligen des Alten Bundes sehr wohl 
					auch um irdische Dinge gebetet haben und ihr Gebet von Gott 
					erhört wurde. Doch gerade das hinterfragt Origenes. Gibt 
					Gott wirklich solche Dinge wie Fruchtbarkeit, leibliche 
					Gesundheit, Rettung vor den Nachstellungen der Feinde, 
					Befreiung aus dem Bauch des Ungeheuers? Wenn es, wie man 
					annehmen muß, beim Beten der Heiligen um Großes und 
					Göttliches geht, dann sind diese irdischen Gaben nicht das 
					eigentlich Gemeinte und von Gott Geschenkte. Sie sind nur 
					der Schatten der eigentlichen Wirklichkeit. Origenes nimmt 
					dieses Bild sehr wörtlich. Der Schatten ist zwar immer 
					dabei, wenn man eine Sache besitzt, aber er ist nicht die 
					Sache selbst, sondern weist auf sie hin und kann je nach dem 
					Stand der Sonne kürzer oder länger sein. "Wie man nicht 
					sagen darf, daß, wenn jemand uns irgendeinen beliebigen 
					Gegenstand schenkt, er uns den Schatten des Gegenstandes 
					geschenkt habe ‑ denn er gab den Gegenstand nicht in der 
					Absicht, gewissermaßen zwei Dinge zu gewähren, den 
					Gegenstand und den Schatten, sondern die Absicht des Gebers 
					ist, einen Gegenstand zu geben, mit der Gabe des 
					Gegenstandes ist aber auch verbunden, daß wir seinen 
					Schatten erhalten ‑ ebenso werden wir, wenn wir mit unserm 
					von erhabeneren Gedanken erfüllten Sinne die Gaben 
					wahrnehmen, die uns von Gott vorzugsweise geschenkt werden, 
					ganz passend sagen, daß als Begleiterscheinungen der großen 
					und himmlischen geistigen Gnadengaben die körperlichen Dinge 
					einem "jeden" der Frommen "zu seinem Besten" gegeben sind"[21]. 
					
					
					Mit diesem Bild kann Origenes 
					gut erklären, daß nicht alle Gebete erhört werden bzw. nicht 
					erhört zu werden scheinen. Wir staunen über einen so großen 
					Glauben, wie er sich in dem folgenden Text ausspricht, der 
					das Bild weiterführt mit dem Beispiel von der Sonnenuhr: 
					"Für einige sind nämlich die Zeiger der Sonnenuhr zu einer 
					gewissen Zeit ohne Schatten, für andere aber sozusagen mit 
					kurzem Schatten, und wiederum für andere vergleichsweise mit 
					längerem Schatten versehen... Wie nun der, welcher nach den 
					Sonnenstrahlen verlangt, weder durch Anwesenheit noch 
					Abwesenheit des Schattens der körperlichen Dinge erfreut 
					oder betrübt wird, da er das Notwendigste hat, sobald er 
					hell beleuchtet ist, mag er nun entweder des Schattens 
					beraubt sein oder mehr oder weniger von dem Schatten haben; 
					so werden wir, wenn das Geistige in unserem Besitze ist und 
					wir von Gott zu dem vollkommenen Erwerb der wahren Güter 
					erleuchtet werden, uns nicht kleinlich um ein unbedeutendes 
					Ding, das dem Schatten entspricht, kümmern. Denn alles 
					Weltliche und Körperliche, von welcher Beschaffenheit es 
					auch immer sein mag, hat die Bedeutung eines flüchtigen und 
					kraftlosen Schattens und kann durchaus nicht mit den 
					heilsamen und heiligen Gaben Gottes, (des Herrn) der Welt, 
					verglichen werden. Ist denn ein Vergleich möglich zwischen 
					leiblichem Reichtum und dem Reichtum 'in Wort und Weisheit 
					jeder Art' (vgl. 1 Kor 1,5)? Wer sollte wohl bei klaren 
					Sinnen die Gesundheit von Fleisch und Bein einem gesunden 
					Geist und einer starken Seele und wohlgeordneten Gedanken 
					gleichsetzen? Alles dies, durch das Wort Gottes ins Ebenmaß 
					gebracht, macht die körperlichen Leiden zu einer 
					unbedeutenden Schramme und womöglich zu etwas noch 
					Geringfügigerem, als eine Schramme ist"[22]. 
					
					
					Diese letzte Behauptung ist 
					allein mit einem festen und starken Glauben realisierbar. 
					Sie entspricht dem Wort des heiligen Paulus: "Ich denke, daß 
					die Leiden dieser Zeit nicht zu vergleichen sind mit der 
					kommenden Herrlichkeit, die an uns offenbar werden wird" 
					(Röm 8,18). Es gibt wirklich grauenvolles Leiden, und es 
					könnte leichtfertig und oberflächlich klingen, es mit einer 
					Schramme zu vergleichen. Nur im Vergleich mit den 
					himmlischen Gütern ist eine solche Aussage zu ertragen. Wer 
					die Größe der Gaben Gottes bedenkt, ja wer sie nicht nur 
					bedenkt, sondern etwas von der kommenden Herrlichkeit 
					erfahren hat und deshalb in der Lage ist, den unendlich 
					großen Reichtum Gottes annähernd zu würdigen, im Vergleich 
					mit dem die irdischen und vergänglichen Dinge wirklich nur 
					wie der Schatten der eigentlichen Realität sind, kann so 
					etwas in glaubwürdiger Weise sagen. Origenes ist ernst zu 
					nehmen, wenn er sagt: "Beten muß man also, beten um die 
					vorzüglich und wahrhaft großen und himmlischen Güter, und 
					die Sorge um die den Hauptgütern als Begleiterscheinung 
					folgenden Schatten Gott anheimstellen, der ja weiß, 'wessen 
					wir unseres vergänglichen Körpers wegen bedürfen, bevor wir 
					es von ihm erbeten haben' (vgl. Mt 6,8)"[23]. 
					
					
					  
					
					
					  
					
					
					6. Das Gebet soll unablässig 
					sein[24]. 
					
					
					  
					
					
					Wie kann man das Gebot des 
					Apostels verstehen: "Betet ohne Unterlaß" (1 Thess 5,17) und 
					die Aufforderung des Herrn im Evangelium, man solle nicht 
					nachlassen im Beten (Lk 18,1)? Das ist nur realisierbar, 
					wenn wir Beten als unser Leben schlechthin sehen, nicht nur 
					als vorübergehende Tätigkeit und als eine Tätigkeit neben 
					anderen. Origenes begreift Beten als das wesentliche Tun des 
					Menschen, das seinem ganzen Leben den Sinn gibt, auf das 
					alles andere Tun hingordnet ist. Das Gebet umfaßt und 
					durchdringt alles, und das ganze Leben des Christen kann als 
					ein einziges großes und zusammenhängendes Gebet betrachtet 
					werden, wie Origenes sagt[25]. 
					Eigentlich ist das nur in Christus volle Wirklichkeit, aber 
					abbildhaft doch auch in jedem Christen. Allerdings gibt es 
					in uns Sünde, die das ständige Beten unterbricht und stört, 
					weil sie das Leben auf ein anderes Ziel hinordnet. Nur 
					Christus betet unaufhörlich zum Vater, sein Leben ist ganz 
					auf den Vater ausgerichtet; er wird jederzeit erhört, weil 
					er jederzeit betet, wie im Evangelium bezeugt ist. Der 
					Christ sollte danach streben, sein Leben Christus 
					anzugleichen. Das geht aber nur, wenn sein Leben immer 
					wieder in das ausdrücklich so genannte Gebet mündet. 
					Mindestens dreimal am Tag soll der Christ ausdrücklich 
					beten, damit so der ganze Tag davon geprägt ist, und das 
					Gebet wirklich sein ganzes Leben mitumfaßt. 
					
					
					  
					
					
					Es wäre also ein 
					Mißverständnis zu meinen, Gebet sei eine partikuläre 
					Tätigkeit, der sich speziell die Frommen widmen, die 
					besonders Frommen besonders lange. Wenn man Beten so 
					versteht wie Origenes als bewußte Hinwendung zu Gott im 
					Hören auf ihn und Sprechen zu ihm, dann kann man in dieser 
					Welt gar nicht sehr lange beten. Man muß immer wieder zu 
					anderen Tätigkeiten übergehen. Andererseits ist es falsch zu 
					meinen, Gebet sei nur eine innere Haltung, die man in allen 
					verschiedenen Lebenssituationen in sich tragen kann. Nein, 
					Origenes meint, wie gerade bei der Erklärung des 
					unablässigen Gebetes deutlich wird, einerseits eine 
					Tätigkeit, der man sich mit aller Konzentration widmen muß, 
					und andererseits das ganze Leben, das durch diese Tätigkeit 
					seine Prägung, Bestimmung und Vollendung erhält. Er sagt, 
					der vollkommene Christ sei der Mensch, der seine Augen zu 
					Gott erhebt in seinem Sinnen und Denken und die Hände in 
					seinem Handeln, um so seine Seele zu Gott zu erheben[26]. 
					Damit ist das Leben des Menschen und Christen 
					charakterisiert als auf das Endziel bezogen, zu dem es 
					strebt und auf das es hingerichtet ist, nämlich Gott alles 
					in allem sein zu lassen. Man kann mit Recht formulieren: 
					"Daher ist das Gebet ohne Unterlaß Eschatologie im Vollzug"[27], 
					Leben des Himmels, zu dem wir berufen sind. 
					
						
						
						 
  
						
							
							
							
							
							[1] 
							Vortrag der am 15.11.95 und am 18.11.95 in der Abtei 
							Mariendonk gehalten wurde.   
						
							
							
							
							
							[2] 
							Origenes, Ausgewählte Schriften. Bd.1: Schriften vom 
							Gebet und Ermahnung zum Martyrium. Aus dem 
							Griechischen übersetzt von P.Koetschau = Bibliothek 
							der Kirchenväter 48 (München 1926). Die Texte aus 
							der Schrift vom Gebet sind dieser Übersetzung 
							entnommen. Vgl. dazu W.Gessel, Die Theologie des 
							Gebetes nach "De Oratione" von Origenes (München 
							1975).  
						
							
							
							
							
							[3]Vgl. 
							Johanneskommentar 13,64: "Ich glaube nun, daß die 
							wunderbaren Machttaten Jesu "Wunder" genannt 
							werden, insofern sie in sich unbegreiflich und durch 
							ihre Außergewöhnlichkeit erstaunlich sind und 
							Menschenmögliches übersteigen" (Übersetzung nach 
							Gögler, R., Origenes, Das Evangelium nach Johannes. 
							Übers. und eingef. von R.Gögler (Einsiedeln 1959) 
							282).   
						
							
							
							
							
							[4] 
							Vgl. Zenger, E., Mit meinem Gott überspringe ich 
							Mauern (Freiburg 1987) 11: "An dem, der Psalmen 
							rezitiert, geschieht das Wunder, daß er sich frei 
							dem Gott der Freiheit aussetzt."  
						
							
							
							
							
							[5] Vgl. 
							Origenes, Vom Gebet 14,5.  
						
							
							
							
							
							[6] Vgl. 
							Origenes, Vom Gebet 31,2.  
						
							
							
							
							
							[7] Vgl. 
							Origenes, Vom Gebet 12,2.  
						
							
							
							
							
							[8] Vgl. 
							Origenes, Vom Gebet 10,1.  
						
							
							
							
							
							[9] Vgl. 
							Origenes, Vom Gebet 19,2.  
						
							
							
							
							
							[10] 
							Vgl. Origenes, Vom Gebet 5,2: "Es ist aber 
							wohlbegründet, daß er, der Vater und Schöpfer des 
							Alls, der 'all das Seiende liebt und nichts von dem 
							verabscheut, was er geschaffen hat'(Weish 11,24), 
							die Angelegenheiten eines jeden auch ohne sein 
							Beten zu seinem Heile leitet, einem Vater gleich, 
							der sich der unmündigen Kinder annimmt und nicht 
							erst auf ihr Begehren wartet, da sie entweder 
							überhaupt nicht zu bitten imstande sind, oder aus 
							Unkenntnis oft das Gegenteil von dem (ihnen) 
							Zuträglichen und Nützlichen nehmen wollen. Wir 
							Menschen aber stehen hinter Gott weiter zurück, als 
							die ganz kleinen Kinder hinter dem Verstand ihrer 
							Eltern".   
						
							
							
							
							
							[11] 
							Vgl. Origenes, Vom Gebet 5,3: "Gott hat <aber> 
							natürlich das Zukünftige nicht nur vorher erkannt, 
							sondern auch vorher angeordnet, und nichts geschieht 
							im Gegensatz zu dem von ihm vorher Angeordneten. Wie 
							nun jemand für töricht gelten würde, der darum bäte, 
							daß die Sonne aufgehe, da er das auch ohne sein 
							Gebet Eintretende durch sein Gebet herbeizuführen 
							verlangte, so wäre auch ein Mensch unverständig, 
							welcher meinte, daß um seines Gebetes willen das 
							einträte, was auch ohne sein Beten auf jeden Fall 
							eintreten würde. Wiederum wie derjenige allen 
							Wahnwitz überbietet, der zur Zeit der 
							Sommersonnenwende durch die Sonne belästigt und vor 
							Hitze vergehend der Meinung ist, die Sonne werde 
							sich infolge seines Gebets zu den Sternbildern des 
							Frühjahrs entfernen, damit er mäßige Luftwärme 
							genießen könnte; ebenso dürfte (auch) der, welcher 
							seines Betens wegen nicht (all) das (Widerwärtige) 
							erleiden zu müssen glaubt, was dem 
							Menschengeschlecht notwendigerweise zustößt, wohl 
							alle Verrücktheit übertreffen."  
						
							
							
							
							
							[12] 
							Origenes, Vom Gebet 5,5.  
						
							
							
							
							
							[13] Vgl. 
							Origenes, Vom Gebet 6,1f.  
						
							
							
							
							
							[14] 
							Vgl. zu diesem Problem: Dihle, A., Das Problem der 
							Entscheidungsfreiheit in frühchristlicher Zeit. Die 
							Überwindung des gnostischen Heilsdeterminismus mit 
							den Mitteln der griechischen Philosophie, in: 
							Gnadenwahl und Entscheidungsfreiheit in der 
							Theologie der Alten Kirche. Hrsg. v. E.Mühlenberg = 
							Oikonomia 9 (Erlangen 1980); Kobusch, Th., Die 
							philosophische Bedeutung des Kirchenvaters 
							Origenes: Theologische Quartalschrift 165 (1985) 
							94-105; Van der Eijk, Ph. J., Origenes' Verteidigung 
							des freien Willens in De Oratione 6,1-2: Vigiliae 
							Christianae 42 (1988) 339-351.   
							  
						
							
							
							
							
							[15] 
							Vgl. Rahner, H., Das Menschenbild des Origenes: 
							Eranos-Jahrbuch XV (1947) 197-248.  
							  
						
							
							
							
							
							[16] Vgl. 
							Origenes, Vom Gebet 10,2.  
						
							
							
							
							
							[17] Vgl. 
							Origenes, Vom Gebet 20,2.  
						
							
							
							
							
							[18] Vgl. 
							Origenes, Vom Gebet 11,1.  
						
							
							
							
							
							[19] Vgl. 
							Origenes, Vom Gebet 11,5.  
						
							
							
							
							
							[20] Vgl. 
							Origenes, Vom Gebet 11,3.  
						
							
							
							
							
							[21] Origenes, 
							Vom Gebet 16,2.  
						
							
							
							
							
							[22] Origenes, 
							Vom Gebet 17,1.  
						
							
							
							
							
							[23] Origenes, 
							Vom Gebet 17,2.  
						
							
							
							
							
							[24] 
							Vgl. zu diesem Abschnitt Schockenhoff, E., Zum Fest 
							der Freiheit. Theologie des christlichen Handelns 
							bei Origenes = Tübinger Theologische Studien (Mainz 
							1990) 294-297.  
						
							
							
							
							
							[25] Vgl. 
							Origenes, Vom Gebet 12,2.  
						
							
							
							
							
							[26] 
							Origenes, Johanneskommentar 28,37, zitiert bei 
							Schockenhoff 297 (vgl. Anm.24).  
						
							
							
							
							
							[27] Gessel, 
							Die Theologie des Gebetes 249 (vgl. Anm.1). 
							   
					 
					
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