Bei Menschen mit so genannten Nahtod-Erlebnissen 
verschwimmen die Grenzen zwischen Schlafen und Wachen, fanden Wissenschaftler 
der Universität von Kentucky heraus. 
Das Team um Kevin Nelson verglich 
55 Personen, die in einer lebensgefährlichen Situation ein Nahtod-Erlebnis 
hatten, mit 55 Menschen gleichen Alters und Geschlechts, die diese 
Erfahrungen nicht hatten. Wie sich dabei zeigte, können etwa 
sechzig Prozent derer mit Nahtod-Erfahrungen ihre Schlaf- und Wachphasen 
nicht genau steuern. Beispielsweise fallen sie während des Aufwachens mehrfach 
wieder in die traumreiche REM-Phase des Schlafs (
Rapid Eye 
Movement) zurück  - einhergehend mit dem Gefühl, sich nicht mehr 
bewegen zu können oder Geräusche zu hören, die andere nicht wahrnahmen. 
Ähnliches beschreiben Betroffene von Nahtod-Erlebnissen: Sie empfinden 
in lebensbedrohlichen Situationen wie Herzattacken oder Unfällen Gefühle 
ungewöhnlicher Aufmerksamkeit oder tiefen Friedens, wähnen sich außerhalb ihres 
Körpers oder sehen helles Licht um sich herum. 
Die Wissenschaftler 
folgern daher, dass Menschen mit solchen Erlebnissen eine spezielle Anlage für 
so genannten intrusive REM-Phasen besitzen. Treten diese Schlafzustände bei 
Gefahr auf, könnten die dabei gesteigerte visuelle Aktivität und plötzliche 
Muskelentspannung Betroffene glauben lassen, vermeintliches Licht zu sehen und 
gleichzeitig tot zu sein.